Drei Punkte bei Regen und Tränen in den Augen

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Zuerst zum Spiel: Bis zum Anpfiff ein Dauerregen, der in Nieselregen überging und pünktlich nach dem Abpfiff wieder stärker wurde. Die wenigen Zuschauer (auch die Gäste aus Gera) durften es sich unter der Tribüne im Hafenstadion zusammen gemütlich machen. Gleich nach Anpfiff versuchten sich die beiden voneinander entfernt stehenden Fangruppen im Gesang und Trommelspiel zu übertrumpfen, das sieht und hört man(n) auch selten. Zum Geschehen auf dem Rasen in der ersten Halbzeit bleibt da eigentlich wenig zu schreiben, das Spiel plätscherte auch so hin, wobei beiden Mannschaften ihr Bemühen nicht abzusprechen wäre. Gera zumeist mit Kontern, INTER mit dem gewohnten Passspiel. Quasi der erste Torschuss sitzt dann auch, über die rechte Seite setzt sich schön in Szene gesetzt der überragende Christopher Misaki in den Gästestrafraum durch und zieht ins Tor ab. Die Leipziger Führung nach gut 25 Minuten Spielzeit. Nach über einer halben Stunde klärt ein Gerarer Abwehrspieler fast die Kugel ins eigene Netz – Ecke. Aber diese sind nicht so gefährlich wie eine Woche zuvor in Eilenburg. Kein Grund auch groß Nachspielen zu lassen für das Berline Schiedsrichter-Trio – also pünktlich ging’s in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel drückt zunächst Wismut auf den Ausgleichstreffer und der erst vor drei Minuten eingewechselte Artlind Shoshi auf Leipziger Seite hebt den Ball über den Gäste-Keeper Kriebel und auch das Tor (55. Spielminute). Das war sicher der Start für eine sehr gute spielerische Leipziger Phase, die Marcelo Franceschi zum 2:0 abschließt. Er umkurvt im Strafraum links den Gästehüter und schiebt den Ball ins lange Eck rein (59. Minute). Wismut Gera antwortet stürmisch, auch mit einem Doppelwechsel und kommt tatsächlich zum Anschlusstreffer (63. Minute). Unter Bedrängnis setzt sich Jagupov gegen zwei Abwehrspieler durch und lupft das Spielgerät über INTER-Keeper Kyriatzis ins Tor. Jetzt drohte das Spiel zu kippen, aber ein wunderschöner Freistoß-Treffer von Tzonatan Moutza aus 20 Meter zentral vorm Gästetor in den rechten Winkel stellte den alten Torabstand wieder her (66. Minute). Kurz darauf fängt sich Marcelo Franceschi seinen fünften gelben Karton ein und wird somit nächste Woche gegen Jena II pausieren müssen. Er wird auch kurz danach ausgewechselt. Die Schlussphase dann ist auf Wismut-Seite bis zum Tor gefällig, der letzte Pass kommt nicht an. INTER lauert auf den endgültigen K.O.-Konter. Auch kleine technische Fehler schleichen sich aufgrund des schwer zu bespielenden Rasens immer mal wieder auf beiden Seiten ein. Die letze Ecke wird dann auch nicht mehr ausgeführt, Schiedsrichter Waegert pfeift das Spiel pünktlich ab.

Zum Geburtstagsbier von Sportdirektor Carsten Hänsel mit der Mannschaft weit nach dem Spiel teilt zudem Trainer Heiner Backhaus seinen Jungs den Weggang im Sommer mit. Trotz Erfolg dann noch ein kleiner Paukenschlag bei INTER Leipzig und etliche Trauertränen … . (ea)

Torfolge:

1:0 (26. Minute) Christopher Misaki

2:0 (59. Minute) Marcelo Franceschi

2:1 (63. Minute) Jegor Jagupov

3:1 (66. Minute) Tzonatan Moutza

Zuschauer: 77 (Hafenstadion Torgau)

FC INTER Leipzig: Dimitris Kyriatzis, Ilias Becker, Dongmin Kim (C), Christopher Misaki, Patrick Hädrich, Jean Bosco Makengo (52. Arlind Shoshi), Braima Cande (70. Arman Melkonian), Juan Jose Serrano De la Cruz, Tzonatan Moutza, Marcelo Franceschi (73. Chritos Iereidis), Ioannis Kantartzis – Ersatzspieler ohne Einsatz: Christian Schmedtje (ETW), Christian Hackl, Raymond Aschenkewitz, Robert Rode

BSG Wismut Gera: Kriebel, Nolde (62. Lehmann), Paul, Gröschke, Dos Santos, Jagupov, Raßmann, Roy, Söllner (62. Pusch), Puhan (46. Börner), Katzenberger

Schiedsrichter: Denis Waegert (Berlin)

Schiedsrichter-Assistenten: Marcel Mallassa, Stefan Paffrath

Ecken: 5:4 (4:0)

(ea)