Leonnel im Interview: „Möchte mich möglichst jeden Tag verbessern“

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Leo, ein Drittel deiner ersten Saison bei INTER liegt bereits hinter dir – Zeit für ein erstes kleines Fazit: Wie hast du die ersten Monate erlebt? Hast du dich gut im Team und generell in Leipzig eingelebt?

Ja, ich denke ich habe mich hier inzwischen gut eingelebt. Die Jungs sind sehr offen und haben es mir aber auch wirklich leicht gemacht.

 

Anfangs als Nummer 2 hinter einem erfahrenen Keeper verpflichtet, bist du recht früh unverhofft in die Stammelf gerutscht und stehst seit dem 5. Spieltag eindrucksvoll deinen Mann. Ein Sprung ins kalte Wasser für dich oder genießt du jede einzelne Minute auf dem Platz?

Natürlich möchte man als Fußballer immer spielen, aber ich habe die Situation zu Beginn der Saison schon ganz gut einordnen können. Für mich ist es wichtig in jedem Training und in jedem Spiel dazu zu lernen und mich immer weiter zu verbessern. Das Vertrauen der Trainer versuche ich jetzt natürlich auch auf dem Platz zurückzuzahlen.

 

Als Torhüter ist man gewisser Weise ein Einzelsportler in einer Mannschaftssportart – mit Dennis Dickmann kommt jetzt ein weiterer Torhüter ins Team. Wie wichtig sind ein gesunder Konkurrenzkampf und ein homogenes Verhältnis untereinander auf dieser Position?

Mit Dennis verstehe ich mich super. Klar will jeder spielen, aber es ist für jeden Torwart wichtig einen Nebenmann zu haben. Damit pusht man sich gegenseitig und die Motivation in jedem Training steigt.

 

Mit 20 Jahren kannst du bereits eine interessante Vita vorweisen: Im Juniorenbereich warst du unter anderem für Fortuna Düsseldorf und den FSV Frankfurt aktiv. Bei welchem dieser namhaften Clubs hast du die größte Entwicklung gemacht und warum?

In Düsseldorf hatte ich eine richtig gute Zeit und konnte unter Profi-Bedingungen, zum Teil zusammen mit Michael Rensing, arbeiten. Dort hat man in täglichen Einheiten das komplette Torwart-Spiel vermittelt bekommen und auch wenn ich anfangs wenig zum Einsatz gekommen bin, war die fußballerische Entwicklung die größte.

 

Stichwort Vergangenheit: Hattest du ein Towart-Idol in deiner Kindheit? Wenn ja, wer war das?

Ich verfolge mehrere aktive Torhüter genauer. So kann man sich von Manuel Neuer natürlich viel abschauen, denn er ist einfach der „kompletteste Torwart“, aber auch Ederson von Manchester City ist ein klasse Keeper. Mein Kindheitsidol ist aber der ehemalige brasilianische Nationaltorwart Dida, der beim AC Milan seine größte Zeit hatte.

 

Die ersten Schritte im Herrenbereich waren dann gleich in der Oberliga Nord – beim Brandenburger SC Süd, wo du wichtige Erfahrungen sammeln konntest. Nun hast du den direkten Vergleich: In welcher Staffel ist das Niveau höher – Nord oder Süd?

Ich denke die beiden Staffeln sind ungefähr gleich stark einzuschätzen – es gibt jeweils 2-3 Favoriten, die auch entsprechend dominieren. Aber die beiden Vereine lassen sich schwer vergleichen, da es unterschiedliche Voraussetzungen gibt. Beim BSC Süd haben wir eine schwierige Saison gerade noch mit dem Klassenerhalt beendet und INTER hat in dieser Hinsicht schon mehr Potenzial.

 

Seit dem Sommer trägst du nun das Trikot unseres FC International Leipzig. Wie kam der Kontakt zustande? Wie zufrieden bist du im Nachhinein mit der Entscheidung pro INTER?
Den Weg von INTER verfolge ich schon länger, zumal ja viele Spieler aus meiner Heimatstadt Frankfurt hier hergekommen sind. Nun habe ich die Chance zu zeigen was ich kann und möchte helfen den Verein mit meinen Leistungen voranzubringen. INTER ist wie eine Familie – jeder versucht sich mit einzubringen, um es den neuen Mitspielern wie mir so einfach wie möglich zu machen.

 

Wir stecken mitten in einer Englischen Woche – Was habt ihr euch für die drei Matches in neun Tagen vorgenommen?

Wir wollen möglichst jedes Spiel gewinnen, dafür arbeiten wir Tag für Tag. Wenn wir unsere Leistungen abliefern, werden wir auch die beiden kommenden Partien für uns entscheiden können.

 

Wie war die Stimmung im Team nach dem Flutlicht-Spiel in Eilenburg, indem man infolge des frühen Rückstandes die Ruhe bewahrt und dank eines schön herausgespielten Treffers den Ausgleich erzielt hat – ein gewonnener Punkt oder in der jetzigen Situation eher zwei verlorene?

Wir müssen in jedem Fall das Positive aus dieser Partie ziehen: Wir haben uns von dem Rückstand nicht aus der Ruhe bringen lassen und in einem offenem Schlagabtausch am Ende noch unser Tor gemacht. Natürlich wären drei Punkte besser als einer, aber das Unentschieden ging schon in Ordnung.

 

Was sind deine Hobbys abseits des Fußballfeldes?

Ich treibe auch neben dem Fußball viel Sport, gehe ins Fitness-Studio oder schwimme gerne. Außerdem versuche ich natürlich so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen.

 

Wie sind deine persönlichen Ziele und mit dem FC International Leipzig?

Ich persönlich möchte mich natürlich möglichst jeden Tag verbessern, die mir gegebene Spielzeit nutzen und mich präsentieren. Mit INTER muss es das Ziel sein aus jedem Match das Optimum herauszuholen und da kann ich als Torhüter ja schon einen großen Teil beitragen. Also heißt das sich Woche für Woche zu beweisen und weiter hart an sich zu arbeiten.