Auf eigene Stärken schauen und mutig auftreten – Lovro Sindik im Interview
Lovro, ein spannendes und kräftezehrendes Match bei Askania Bernburg liegt hinter euch, was durch zwei ganz späte Tore noch gewonnen werden konnte. Wie ist dein Resümee zu dieser Begegnung?
Das war ein echt enges Spiel, indem wir uns erneut viele Torchancen herausgespielt haben, doch es fehlte die letzte Konsequenz im Abschluss. Ich habe mich ein bisschen an die ersten Spiele zurückerinnert und wollte mit meinen Jungs unbedingt das Tor machen. Am Ende war die Freude über den Last-Minute-Sieg natürlich riesig.
Auffällig war auch in dieser Partie wie viele Chancen sich INTER herausspielen konnte. Ist das auch im Training eine klare Zielstellung – offensives Denken in jeder Situation? Oder musst du als erfahrener Defensivspieler die Jungs manchmal bremsen?
In der Oberliga kennen viele Teams unsere Offensivstärke und versuchen sich hinten reinzustellen, aber wir finden immer wieder Lösungen – daran arbeiten wir auch Woche für Woche im Training. Aber natürlich versuche ich mit meiner Spielweise ein wenig Ruhe in die Aktionen zu bringen, wenn es mal hektisch wird.
Erst zum zweiten Spieltag bist du zum Team gestoßen, brauchtest wenig Anlaufzeit und hast im Mittelfeld sofort deine Rolle in der INTER-Stammelf gefunden. Wie hat dich die Mannschaft aufgenommen? Wer sind deine „Best Buddy´s“ im Team?
Ich habe ja fast die komplette Vorbereitung bei Lok Leipzig mitgemacht und kam deswegen topfit zur Mannschaft, die mich sofort willkommen geheißen hat. Kim und Marcelo kenne ich ja schon ein wenig länger und in der Kabine sitze ich neben Shosh und Iski. Aber ich verstehe mich mit allen Jungs super und generell herrscht eine tolle Stimmung im Team.
Du kamst vom Stadtrivalen und Regionalligisten 1. FC Lok Leipzig zu uns. Was hat dich überzeugt für INTER zu spielen?
Ich war in der letzten Saison lange verletzt, habe mich wieder heran gekämpft und wollte nun einfach wieder spielen. Ich habe viel mit Zoran und meinem Bruder gesprochen und mich dann für INTER entschieden, wo ich auf einem sehr guten Niveau wieder Fußball spielen darf. Ich bin sehr glücklich mit dieser Entscheidung.
Was sind deine Ziele mit dem Verein?
Jeder sieht wie viel Potenzial in der Mannschaft steckt, deshalb muss auch das Ziel sein ganz vorne mitspielen zu wollen. Wir hatten einen unglücklichen Start, aber nun wollen wir angreifen.
Mit 27 Jahren bist du nun einer der erfahrensten Spieler im Team und agierst als Leader auf dem Feld. Machst du auch in der INTER-Kabine die Stimmung? Oder wer sorgt bei euch für die gute Laune?
Wir verständigen uns meist auf schlechtem Englisch, was einige Situationen noch lustiger macht. Zu unseren Spaßvögeln gehören auf jeden Fall Tshomba, Candé und Christos, die immer für eine super Stimmung in der Kabine sorgen. Nach Siegen wird viel gesungen und gelacht.
Mit dem RNK Split (Kroatien) und NK Rudar Velenje (Slowenien) hast du schon in europäischen ersten Ligen gespielt und auch in Deutschland kannst du auf Stationen beim SV Babelsberg, Berliner AK und Lok Leipzig zurückblicken. An welche Stationen deiner Karriere hast du die schönsten Erinnerungen?
In Babelsberg hatte ich vier tolle Jahre, habe mit vielen guten Spielern zusammengespielt und tolle Momente mit den vielen Fans gehabt. Aber natürlich erinnere ich mich auch gern an die Zeit bei meinem Heimatverein in Split zurück, wo ich die Chance bekam Fußballprofi zu werden. Außerdem war es eine super Erfahrung insgesamt drei Mal für die U20-Nationalmannschaft für Kroatien aufzulaufen.
Was viele Leute nicht wissen: Du hast in Babelsberg bereits mit deinem jetzigen Kapitän Dongmin Kim und Ex-INTER-Spielern wie Manuel Moral Fuster oder Sascha Rode zusammengespielt. Hält man Kontakt zu seinen ehemaligen Teammates und verfolgt deren sportliche Wege?
Ja genau, zu Kim und Manuel ist auch nach der Zeit in Babelsberg der Kontakt nie abgebrochen und man hat immer mal wieder gesprochen. Aber auch von meinen Ex-Mitspielern von Lok Leipzig bekomme ich nach den Spielen oft eine Nachricht, am liebsten natürlich einen Glückwunsch.
Zurück zum aktuellen Geschäft: Nach drei Niederlagen zum Saisonauftakt konnte man zuletzt drei Spiele in Folge gewinnen und kassierte dabei nur einen Gegentreffer per Elfmeter. Was macht INTER jetzt besser als zu Saisonbeginn?
Unser Saisonstart war einfach mehr als unglücklich: Wir haben viel gearbeitet, viele Chancen herausgespielt, aber uns nicht mit Toren belohnt. Aber das liegt hinter uns – wir schauen positiv in die Zukunft und trainieren weiter fleißig.
Nun ist mit dem VfB Krieschow eine Mannschaft zu Gast, die einen ähnlich holprigen Saisonstart hingelegt hat wie INTER. Was erwartest du dir von dieser Partie? Was habt ihr euch vorgenommen?
Wir wollen siegen, keine Frage. Wir haben uns vorgenommen, dass in Torgau keine Mannschaft mehr einen Punkt mitnimmt. Natürlich haben wir Respekt vor dem Gegner aus Krieschow, aber wir müssen auf unsere eigenen Stärken schauen und mutig auftreten.