Uğis im INTERVIEW: “Bin in einem Umfeld, in dem ich mich als Spieler und Mensch entwickeln kann”
Uğis, in diesem Sommer bist du zur INTER-Familie gestoßen. Wie bist du innerhalb des Teams aufgenommen worden?
Vom ersten Moment an, als ich Trainer, Spieler und die Vereinsführung traf, fühlte ich mich willkommen. Ich fühlte mich wie in einem professionellen Umfeld, in dem ich mich als Spieler und Mensch entwickeln kann.
Neues Land, neue Sprache und viele verschiedene Nationalitäten. Ist INTER neben der sportlichen auch eine kulturelle Herausforderung?
Zu allererst muss ich sagen, dass ich Deutschland sehr mag, man hat hier sehr viele Möglichkeiten. Zurzeit lerne ich auch die deutsche Sprache, langsam, aber ich lerne. Ich würde nicht einmal behaupten, dass sich die Kultur so sehr von der meines Heimatlandes unterscheidet. Für die Jungs, die von anderen Kontinenten stammen, ist das vielleicht noch eine größere Umstellung und Herausforderung.
Der FC International Leipzig ist deine zweite Station im Männerfußball. War der Wechsel nach Deutschland für dich der nächste Karriereschritt?
Auf jeden Fall, denn wie ich schon sagte, hast du hier mehr Möglichkeiten. Auch in unserer Mannschaft haben wir viele gute Spieler und den entsprechenden Trainerstab – ein Umfeld, in dem ich ein besserer Spieler werden kann!
Deine ersten Erfahrungen hast du mit der zweiten Mannschaft des FK Teplice in der dritten tschechischen Liga gemacht. Wie groß ist der Unterschied zur deutschen Oberliga?
Ich denke das Niveau ist ungefähr gleich zu setzen, aber die Liga hier ist interessanter und wettbewerbsfähiger als die tschechische und auch die lettische.
Zuvor hast du bei FK Auda in deinem Heimatland Lettland gespielt. Bereits als Jugendspieler bist du dann nach Tschechien gegangen – Was waren die Gründe für diesen Schritt in so jungen Jahren?
Ich verließ mein Zuhause, meine Familie und Freunde als ich 16 war, um in der Hauptstadt bei FK Auda zu spielen. Also habe ich von klein auf alles gegeben, um meinen Traum zu verwirklichen. Der Wechsel nach Tschechien schien zu dieser Zeit die richtige Entscheidung zu sein, denn ich spielte im Herrenbereich, aber ich brauchte trotzdem den Akademiefußball für meine Entwicklung. Rückblickend bereue ich nichts, außer vielleicht, dass ich nicht mehr so viel Zeit mit meiner Familie verbringen konnte.
Hast du ein Vorbild? Oder hattest du in deiner Kindheit ein Idol?
Ich mochte Nemanja Vidic sehr – Er war der Spieler, zu dem ich immer aufgeschaut habe und ich liebte vor allem seinen Spielstil. Ein anderes Vorbild ist Kaspars Gorkss, ein lettischer Innenverteidiger, der unter anderem in der Premier League aktiv gewesen ist und ebenso ein Kämpfer mit wenig Talent war.
Die Qualifikation für die Europameisterschaft ist in der Endphase. Lettland ist mit nur drei Punkten abgeschlagen am Ende der Tabelle. Wie siehst du die Entwicklung im lettischen Fußball?
Ich denke wir brauchen ernsthafte Veränderungen im lettischen Fußball, denn wenn es so weitergeht, werden wir immer schlechter. Ich kann es nicht genau terminieren, aber seit etwa 2004, als Lettland die Europameisterschaft in Portugal erreichte, haben wir uns nicht weiterentwickelt. Von der Infrastruktur bis zu Spielern und Trainern gibt es nicht viel Gutes zu sagen. Aber wie die letzten Turniere der Jugendnationalmannschaften gezeigt haben, besteht für Lettland die Hoffnung, weitere Fortschritte zu machen und die gleichen Ergebnisse zu erzielen wie vor Jahren schon einmal.
Sechs Ligaspiele und zwei Pokalspiele hast du für INTER bereits absolviert. Wie fällt dein erstes Fazit nach fast einem halben Jahr aus?
Es gab viele Höhen und Tiefen für mich und auch für die Mannschaft, aber als junger Spieler kann ich nur das Beste aus diesen Erfahrungen herausziehen und daraus lernen. Natürlich hätte ich gerne alle Spiele gespielt, aber auch wenn ich nur auf der Bank sitze oder am Spielfeldrand stehe, versuche ich zu lernen und der Mannschaft so gut wie möglich zu helfen.
Was sind deine Ziele mit INTER in dieser Saison und wie sieht dein persönliches Ziel aus?
In der Liga müssen wir weiter Punkte sammeln und ich denke das können wir auch schaffen, damit wir das Jahr bestmöglich beenden. Was mich persönlich angeht: Klar möchte ich möglichst viel spielen und der Mannschaft so gut es geht helfen, aber um das zu erreichen, muss ich im Training Fortschritte machen und dem Trainer zeigen, dass ich bereit für die Startaufstellung bin.