2:3 gegen Rudolstadt – INTER verschläft die erste Halbzeit und verliert

Als sich zu Spielbeginn bei bestem Fußballwetter alle auf ein knappes Spiel im Hafenstadion eingestellt hatten, schließlich gastierte der bis dato Tabellendritte in Torgau, sahen die ersten Spielminuten auch danach aus. Dann nach knapp einer Viertelstunde der erste schnelle Gästekonter über Sven Rupprecht, der noch Keeper Mballa Vogo aussteigen lässt und links unten einschiebt (0:1, 14. Minute). Bei INTER klappt fast alles bis zum Strafraum, aber gefährlicher wirken die Gäste aus Thüringen. Knappe Schüsse übers Ziel (22.), bis dann ein Freistoß in den Gastgeberstrafraum kommt und INTER einen Elfmeter verursacht. Einheit-Kapitän Marco Riemer verlädt Mballa Vogo vom Punkt und trifft sicher links zum 2:0 (25.). INTER muss sich erst wieder sammeln und im Strafraumgewühl trifft Riemer zum zweiten mal innerhalb gut fünf Minuten – Doppelschlag und Pausen-K.O. (0:3, 31.). Leipzigs Bank reagiert und wechselt, auf dem Rasen steht Rudolstadt kompakt und der FCI mit Fehlern im Aufbauspiel. Ein kläglicher Schussversuch von Iskander van Doorne (42.) ist noch zu verzeichnen, ansonsten kochen bei beiden Mannschaften immer mal die Gemüter hoch und die Spielleiter haben einiges zu tun. Der pünktliche Pausenpfiff soll zur Beruhigung beitragen.

Wiederanpfiff und die erste Toraktion gehört Rudolstadt, die durch Seturidze aus der Ferne nach INTER-Fehler scheitern (48.). Nach einem Foulspiel darf Tzonatan Moutza vom Punkt einen Foulstrafstoß verwandeln – zugegeben schön rechts oben rein (1:3, 53.). Etwas später dürfen die Leipziger einige Ecken ausführen, der Anschlusstreffer will aber nicht fallen. Stattdessen kochen die hitzigen Diskussionen und auch Foulspiele wieder auf dem Platz hoch. Höhepunkt: Til Linus Schwarz (schon gelb vorbelastet) sieht nach Foul- oder Handspiel im Mittelfeld die glatt Rote Karte von Schiedsrichter Matthias Alm, grobe Unsportlichkeit steht dann auf dem Spielbericht – er hatte auch einen Konter der Rudolstädter damit verhindert (62.). Die Partie bleibt weiterhin eine Hitzköpfige, mit vielen kleinen Fouls, Meckereien und viel Stückwerk – von Fußball kaum etwas zu sehen. Mitten da hinein trifft Tshomba Oliveira nach einer Ecke per Kopf zum Anschlusstreffer (2:3, 72.). Jetzt wackeln plötzlich die soliden Gäste und INTER bekommt in Unterzahl die berühmte zweite Luft? Pustekuchen, zwar ist ein Bemühen zu erkennen, aber die Chancen verbucht die Einheit: Riemer per Kopf (76.) und Rupprecht nach super Sololauf (78.) vergeben die vorzeitige Entscheidung. Erst in der Nachspielzeit geht ein Seitfallzieher wenigstens in Richtung Gästetor (93.). Rudolstadt war der eigentlich erwartet schwere Gegner, der kompakt und solide eigentlich das gespielt hat, was INTER sonst macht. Aber in Unterzahl noch weiterzukämpfen zeichnet die Leipziger aus – wobei sicher auch an den unnötigen Fouls und Disziplinlosigkeiten (zugegeben beider Mannschaften) gearbeitet werden muss! INTER rutscht auf Platz zehn ab, Rudolstadt verfolgt Spitzenreiter Luckenwalde auf Platz zwei. Und in der Fairplay-Tabelle sind die Leipziger abgeschlagen letzter…   (ea)

Statistik

9. Spieltag, NOFV-Oberliga Süd

FC International Leipzig – FC Einheit Rudolstadt (0:3) 2:3

Torfolge:

0:1 (14.Minute) Sven Rupprecht

0:2 (25. Minute/Strafstoß) Marco Riemer

0:3 (31. Minute) Marco Riemer

1:3 (53. Minute/Strafstoß) Tzonatan Moutza

2:3 (71. Minute) Tshomba Livumbu Oliveira

Zuschauer: 101 (Hafenstadion Torgau)

Bes. Vorkommnis: Rote Karte (62. Minute) Til Linus Schwarz (INTER) wg. grober Unsportlichkeit

FC International Leipzig: Leonnel Mvogo Mballa; Raimison Dos Sanstos, Til Linus Schwarz, Braima Cande, Dongmin Kim ©, Christos Iereidis (35. Tshomba Luvumbu Oliveira), Patrick Hädrich, Arman Melkonyan (68. Christopher Misaki), Iskander van Doorne, Lovro Sindik (87. Ugis Moncevics), Tzonatan Moutsa  – Ersatzspieler ohne Einsatz: Christian Schmedtje (ETW); Felix Mertes

FC Einheit Rudolstadt: Marczuk; Schirrmeister, Szymanski, Kaiser, Bismark, Barth, Riemer © (79. Serweta), Krahnert, Zarschler, Rupprecht (89. Gehrmann), Seturidze (57. Michl)

Schiedsrichter: Matthias Alm (Fürstenwalde)

Schiedsrichter-Assistenten: Steffen Seifert, Rene Müller

Ecken: 10:1 (1:0)