Bärenstarker Auftritt beim 1:1 in Luckenwalde

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Freitagabend, feines Stadion, Flutlicht: Alles war gerichtet für ein ordentliches Match beim FSV Luckenwalde. Es wurde: ein Spitzenspiel mit vielen Torraumszenen, Emotionen vor einer tollen Kulisse und einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden. „Eins der besten Oberliga-Spiele, dass ich bislang gesehen habe“, lobte unser Coach kurz nach dem Abpfiff. Heiner Backhaus war sich außerdem sicher: „Das war ein ganz wichtiger Punkt heute.“

Die Tabelle gab es her: Nach den Auftakterfolgen beider Teams (Luckenwalde 5:0 bei Ludwigsfelde, Inter 5:1 zuhause gegen Hohenstein-Ernstthal) standen sich der Erste und der Zweite der Oberliga gegenüber. Luckenwalde, als Regionalliga-Absteiger auch gleich wieder Favorit in der Oberliga, versuchte sofort die Regie zu übernehmen und Inter mit schnellen Angriffen unter Druck zu setzen. Immer wieder kamen FSV-Stürmer vor und im Inter-Strafraum zu Aktionen. Die Abwehr mit Giannis Kantartzis, Ray Aschenkewitz und Kim im Zentrum bekam ordentlich zu tun. Zwei, drei dicke Chancen in der Anfangsphase – der FSV hätte das Spiel frühzeitig für sich entscheiden können. Dimi im Inter-Tor musste mehrfach im letzten Moment klären, konnte seinen Kasten aber sauber halten.

Inter, zum ersten Mal in den neuen, weißen Auswärtstrikots von Capelli auf dem Platz, ließ sich nicht beeindrucken, spielte ebenfalls zügig nach vorn und kam zu ersten Möglichkeiten. In der 31. Minute schließlich die Führung für die Gäste. Gerade hatten sie wieder eine knifflige Situation überstanden – Borowski verzog freistehend vor dem Tor – als sich ein schöner Angriff über links entwickelte, die scharfe Hereingabe  segelte vorbei an Freund und Feind und landete bei Christos Ieridis, der das Leder erneute scharf an den Fünf-Meter-Raum passte. Dort stand Adrian Bravo goldrichtig, drehte sich um den Luckenwalder Verteidiger und vollendete zum 1:0 für Inter. Christos bekam „nur“ einen Assist-Point auf sein Konto, auch wenn ihn der Stadionsprecher fälschlicherweise zum Torschützen machte. Mit der Gästeführung ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber den Druck. Zur Heimpremiere in der Oberliga sollte es definitiv keine Niederlage setzen. FSV-Coach Jan Kistenmacher pushte seine Jungs unaufhörlich, erntete mehrfach mahnende Blicke der Schiris. In der 68. Minute kannte der Jubel dann keine Grenzen. Erneut einer der zahllosen Angriffe der Gastgeber, den Abwehrball der Leipziger schnappte sich Maciej Kwiatkowski, flankte von rechts auf den Elfmeterpunkt. Dort stand, sträflich alleingelassen, Takahiro Tanio, der den Ball sehenswert in den Winkel zimmerte. Keine Chance für Kyriatzis.

Das Stadion tobte vor Glück, auch FSV-Trainer Jan Kistenmacher ließ seinen Emotionen freien Lauf und umarmte den Linienrichter. Der fand das allerdings nicht witzig. Ergebnis der spontanen Zwei-Mann-Party: Kistenmacher musste auf die Tribüne. „Da habe ich heute was gelernt“, sagte der FSV-Coach in der anschließenden Pressekonferenz. „Auch wenn Du Dich noch so sehr freust – ist der Linienrichter in der Nähe: Nimm ihn nicht in den Arm!“

Seine Truppe versuchte nun auch ohne direkte Traineranweisungen, das Spiel noch umzubiegen – mehrfach hatten die FSV-Fans den Torschrei auf den Lippen. Heiner Backhaus wechselte insgesamt dreimal, am Ende kam sogar Co-Trainer Zoran Levnaic zu einem Kurzeinsatz. Es blieb schließlich beim 1:1-Unentschieden, leistungsgerecht wie beide Trainer anschließend in der Pressekonferenz bestätigten – klick hier zum PK-Video.

Nach dem vor allem spielerisch überlegenen Sieg gegen Hohenstein-Ernstthal haben die Inter-Jungs nun gezeigt, dass sie auch kämpferisch gegen einen Favoriten der Liga mithalten können. Bärenstarke Leistung!

Die besten Szenen vom Spiel in Luckenwalde gibt es hier – https://tinyurl.com/y8v6mg9f

Für Inter ist jetzt erstmal Pflichtspielpause – kommendes Wochenende ist Landespokal. Das nächste Match steht an am 25. August beim Ludwigsfelder FC. Anstoß 14 Uhr.

HH